Ich wäre gerne…

1080466_10201699769912487_1469066486_n…anders. Manchmal. Vielleicht auch öfter. Ich treffe häufiger auf Menschen, bei denen ich mir denke: „Wahnsinn. Wie bekommen die das hin?“ Es geht bei der ganzen Sache nicht um das Äußerliche- da gilt ja so und so immer die Devise: Entweder man wird so akteptiert oder eben nicht. Aber ich rede gerade von der Persönlichkeit, vom Auftreten. Kurz gesagt: Schönheit von innen. Einfach das WICHTIGSTE, was einen Menschen ausmacht & erzählt mir jetzt bitte nichts anderes! Wer nur an der Oberfläche kratzt und nicht tiefer gräbt, der wird eines Tages enttäuscht werden. Lasst euch das gesagt sein.

Mich faszinieren Menschen, die beim ersten Kennenlernen eine ungeheure Herzenswärme ausstrahlen. Menschen, die scheinbar viel zu viel Herzlichkeit tagtäglich „produzieren“, um jeden ein kleines Stück davon abgeben zu können. Menschen, die dir gleich mehrere unterhaltsame Geschichten erzählen und man denkt, dass man sich schon seit vielen Jahren kennt- aber sich nur zu selten sieht.

Menschen, die ehrgeizig ihr Ziel verfolgen. Menschen die wissen, was sie mit sich und ihrem Leben anstellen wollen. Menschen, die schon mit 14 wussten, wo sie mit 30 angekommen sein wollen. Ich frage mich heute noch: Welche Talente habe ich überhaupt? Wo kann ich mich mit 30 sehen? Werde ich ewig in diesem „Ich bin zu schlecht für alles!“-Sumpf schwimmen?

Menschen, die scheinbar leichtfüßig durchs Leben tänzeln. Menschen, die sich ohne große Probleme eine dickere Haut zulegen konnten. Menschen, die nicht so hart mit sich selbst ins Gericht gehen. „Selbstkritisch“ ist mein zweiter Vorname. Wenn ich nur von der Blogarbeit rede, dann ist das bei mir die Kategorie „Interviews“. Vielleicht war die Idee für das Interview okay, aber ich hätte vieles besser machen können währenddessen. Das zermürbt mich manchmal sehr und lässt mich zweifeln- auch einige Tage danach. „Hätte ich mal..“ Ich wäre gerne zufriedener mit mir selbst. Wenigstens etwas. Man versucht tagtäglich daran zu arbeiten, aber es funktioniert nicht von heute auf morgen.

Teilweise fühle ich mich wie ein wahrer Versager. Menschlich. Beruflich.

„Ich bin jetzt 25 Jahre alt & habe entschieden der Gastronomie ganz den Rücken zu kehren, weil es einfach scheiße ist. Achja, meine Ausbildung hätte ich mir somit ebenfalls ersparen können.“

Ich sehe die ganzen letzten Jahre als Verschwendung an- andere als Lebenserfahrung. Das ist wie die Sache mit dem halbvollen/halbleeren Glas- es gibt immer zwei Sichtweisen. Mindestens. Nun startet man wieder bei 0. Erdrückendes Gefühl.

Ich bin ein ruhiger Mensch und viele können damit nicht umgehen. Man wird dann natürlich sofort in die „Langweiler/Spießer/Brauchen wir nicht“ Schublade einsortiert. Dazu kommt, dass ich keinen Alkohol trinke (das wäre dann die „Spielverderber“ Schiene), keine Zigaretten inhaliere, keine sonstigen Drogen zu mir nehme & auch auf das Fleisch verzichte („Wovon lebst du überhaupt?“).

Ich bin ein Mensch, der anderen nicht auf die Ketten gehen möchte. Ich denke viel zu viel nach. Manchmal ist es einfach besser sofort zu handeln, anstatt sich unnötig den Kopf zu zerbrechen.

Ach, hat man eigentlich schon diesen Ausschalter für das Gehirn gefunden? Damit man wirklich mal für eine Stunde alles vergessen kann, um neue Energie zu tanken? Wie wunderbar das doch einfach wäre, oder?

Ich bin ein Mensch, der keine Komplimente annehmen kann. Wahrscheinlich, weil ich nicht selbst an mich glaube. Diese Erkenntnis in geschriebener Form gerade vor mir zu sehen, lässt mir die Tränen in die Augen schnellen. Ein Zeichen dafür, dass es die traurige Wahrheit ist.

In den letzten Monaten habe ich gelernt, das Leben mehr zu schätzen. Was auch manchmal gut funktioniert. Alles mehr zu genießen. Ich bin teilweise ruhiger geworden & manche Dinge bringen mich nicht mehr zur Weißglut, was vieles angenehmer und leichter macht.

Dennoch bin ich längst nicht am Ziel. Es wird dauern, bis ich mit mir zufrieden bin. Bis ich endlich sagen kann: Ich bin auf dem richtigen Weg.

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