Ein paar Worte über ein neues Album verlieren? Die Erlebnisse vom gestrigen Konzert niederschreiben? Gut, in der heutigen Blogwelt keine Seltenheit mehr, sondern an der Tagesordnung. Aber dabei gibt es doch noch andere Sachen über die man schreiben könnte, oder? Mein Kopf geht da immer einen anderen Weg und wirft mir manchmal Ideen in den Alltag, die ich dann auch kurzerhand ausprobieren will.
Sei es nun bei der Vorbereitung für ein anstehendes Interview (Das ist auch der Grund, warum ihr hier nur unregelmäßig ein Interview zu lesen/hören bekommt, da ich mit der Vorbereitung immer einiges an Zeit verbrauche, sodass ich euch leider nicht täglich etwas in dieser Rubrik liefern kann. Tut mir leid!) oder ein Thema, über welches ich dann ein paar Zeilen schreibe. Ob nun 100% im musikalischen Bereich oder etwas abgerückt davon.
Ich weiß vorher zum Beispiel auch nie, ob das meine Leser überhaupt interessieren würde, dennoch habe ich bisher alles veröffentlicht, was mir spontan in den Sinn kam. Wo manche vielleicht eher die Hände über den Kopf zusammenschlagen würden, sage ich nur: „Warum denn nicht?“ Ausprobieren kann und sollte man die Ideen, die sich im Kopf rasch zu einem wütenden Wirbelsturm entwickeln und einem einfach keine andere Wahl mehr lassen.
Aber eh ich mich hier wieder endlos verquatsche, komme ich -erneut- zu einer neuen Kategorie namens „Endlich in Farbe“ (Ja: Wer Senore Matze Rossi kennt, der wird auch etwas mit dem Namen der Kategorie anfangen können).
Worum es geht? Tja, warum denn nicht auch mal etwas über Musikvideos schreiben, die vor kurzem in die Öffentlichkeit gelangten? Ich weiß selber nicht was dabei rauskommen wird. Lassen wir uns überraschen!
Ein Ziel habe ich mir bereits ausgesucht: „Zugvögel“ von Thees Uhlmann. Ihr wisst schon: Der Typ, der immer mit der Lederjacke in der Weltgeschichte rumreist! Der Anführer der Zahnlücken-Gang. Der Typ, der sich (Gott sei Dank!) sein „kindliches Ich“ bewahrt & die Bodenständigkeit quasi erfunden hat (bestimmt!). Der Typ, der die Vokale dehnen kann wie kein anderer. Der Typ, dessen Nummer man auch gerne unter den Namen „King Uhlo“ abspeichert (wahrscheinlich rede ich bei diesem Punkt nur von mir, oder?).
Thees Uhlmann, der sich von seiner Langzeitband Tomte löste, um zu neuen Ufern aufzubrechen. Manchmal ist das einfach so: Man sehnt sich nach vielen Jahren nach einem Neuanfang. Manche wünschen sich diesen ein Leben lang- andere setzen es ohne langes Zögern in die Tat um.
King Uhlo bringt es Spaß zu experimentieren. Sich musikalisch zu entwickeln, neue Dinge auszuprobieren und somit auch versucht, den Abstand zur vorherigen Band Tomte zu vergrößern.
Die erste Soloplatte schlug wahrlich ein wie eine Bombe & auch sein zweites Werk (welches schlichterweise auf den Namen „#2′ hört & seit Ende August zu haben ist) braucht sich keineswegs hinter #1 zu verstecken.
Die Tour zur Platte startete Ende Oktober in Bremen. Es gab bereits Meldungen über ausverkaufte Konzerte, glückliche Menschen & Bombenstimmung („Boom! Boom! Boom!“ Gott, der war wirklich flach!).
Und wer bisher leider nicht dabei sein konnte, durfte sich einen Eindruck davon verschaffen. Wo? Im nagelneuen Video zu dem Song „Zugvögel“, welches von Dennis Dirksen während dem ersten Tourteil gedreht wurde.
Ich kann nicht wirklich erklären, warum ich beim ersten Videodurchlauf mit einem Dauergrinsen und einem immer wärmer werdenden Gefühl in der Herzgegend vor dem Bildschirm saß. Es gibt tatsächlich nicht wirklich viele professionelle Musikvideos dieser Art, die perfekt die vorhandene Stimmung bei Band und Publikum einfängt und dem Zuschauer daheim vermitteln kann.
Aber Herrn Dirksen ist es einwandfrei gelungen!
Es ist diese Zusammenstellung: Aufnahmen aus dem Backstagebereich (ob beim Essen, Trinken oder auf dem Weg zur Bühne) oder bei der Freizeitgestaltung (zum Beispiel bei einem Fußballspiel) und Zahnputzorgien (darf man das so sagen?). Ob Uhlmann schalschwingend (?) auf dem Fahrrad durch den Club fährt, das mitsingende Publikum oder die aufsteigenden Zugvögel zwischendurch: Alles passt zusammen. Nichts wirkt verloren. Es ist, als ob man selbst dabei ist. Dass man gerade in diesem Club steht und den Song aus voller Brust mitsingt und sich im Text verliert. Dass man ebenfalls dieses Funkeln in den Augen hat und man sich einfach nur aufgehoben fühlt. Dass man gerade nur für den Moment lebt & es in vollen Zügen genießt & es im Hirn abspeichert. Für immer.
Das Video macht Hunger. Hunger auf mehr! Man möchte am liebsten seine Tasche packen und in den nächsten Zug steigen, um den Rest der Tour miterleben zu können. Um vor der Bühne zu stehen und gerade beim Song „Zugvögel“ die Augen am Ende zu schließen, um den gänsehauteinflößenden Publikumschor zu verinnerlichen und alles andere um einen zu vergessen. Zumindest für diesen Moment. Für diesen Abend.
Was soll man noch sagen? Nichts. Außer: Vielen Dank für das wunderbare Video, Herr Dirksen! Anschauen, bitte!
Und: Ab zum Konzert! Paar Daten sind noch übrig!
Ein Gedanke zu “#1 Videobesprechung: Thees Uhlmann & die „Zugvögel“.”