Schauplatz: Münster. So ganz bin ich nie mit dieser Stadt warmgeworden, was wahrscheinlich an all die Fahrradfahrer liegt, die sich wirklich überall durchdrängeln müssen und sämtliche Rechte auf ihrer Seite sehen. Leute, auch ihr werdet nie der Nabel der Welt sein, also nehmt mal etwas Rücksicht auf die laufende Bevölkerung. Vielen Dank! „Aber gibt es denn auch erfreulichere Sachen aus dieser Stadt zu berichten?“ würde man mich jetzt berechtigterweise fragen. Meine Antwort wäre: „Natürlich! Darüber werde ich dir jetzt auch etwas erzählen!“
Es war einmal vor vielen vielen Jahren. Der Winter hatte das Land fest im Griff, niemand wollte mehr freiwillig vor die Tür treten.
Dennoch machten sich zwei Gestalten auf den Weg in den Wald, dorthin, wo sämtliche Schreie eher hoffnungslos als hilfreich in die Dämmerung verschwinden. Es handelte sich um einen Mann, der größtenteils in dunkelgrün gekleidet, mit Gewehr und Messer ausgestattet war und einen kleinen Jungen, der gezwungenermaßen mithalten musste. Irgendwann stoppte der Mann namens Turbobart & drehte sich zu dem Jungen um, der von seinen Eltern auf den Namen Mirko getauft wurde.
Eigentlich hatte Turbobart den Auftrag bekommen, Mirko im Wald zu töten und dessen Herz & Lunge als Beweis zur mächtigen (aber arroganten & egoistischen) Königin zu bringen. Diesen Auftrag konnte und wollte er nicht ausführen, denn dafür mochte er den Bengel viel zu sehr.
Turbobart ist ein lässiger Typ, der bei sommerlichen Temperaturen gerne mit Sonnenbrille, Bart & einem schicken Bandshirt umherrennt und mit seiner Gitarre und den kurzen Songs bereits Tigeryouth mächtig Konkurrenz macht. MitbrüllSingerSongwriterPunkrock für ausgeschlafene.
So kam es, dass sich die zwei zusammen durch den Wald schlugen. Der frische Wind wehte ihnen immer kräftiger um die Nasen, Minusgrade hielten sich hartnäckig und auch der anhaltende Schneefall machte ihnen zu schaffen. Sie wussten insgeheim schon längst, dass sie in diesem Wald wohl jämmerlich erfrieren werden, wenn sie keine warme Stelle finden, um dort die Nacht verbringen zu können.
Nach einem endlosen Marsch machte Mirko plötzlich eine Entdeckung!
„Turbobart! Schau da hinten! Da brennt ein Licht! Kannst du es auch sehen?“
Ohne noch mehr Worte zu verlieren mobilisierten sie die letzten Kräfte und rannten förmlich dem Licht entgegen. Je näher sie kamen, umso mehr Kontur konnten sie erkennen. Es handelte sich um eine Art Halle, gehüllt in Graffitis und Postern, mitten im Nirgendwo.
„Welch ein Glücksfall! Lass uns gleich reingehen, Mirko, eh wir tatsächlich noch erfrieren!“
Die Tür war unverschlossen, so war das Betreten des Inneren ein Kinderspiel. Die Wärme umgab sie sofort und es setzte eine innere Ruhe ein. All die Rennerei der vergangenen Stunden war vergessen. All die Furcht. Sie wussten nicht, warum sie sich schlagartig so wohl fühlten, waren sie doch erst vor wenigen Augenblicken in dieser Halle gelandet. Es war so, als ob sie gerade ihr neues Zuhause gefunden hätten.
Zwischen dem sportlichen Flair und der Bühne fiel ihnen plötzlich eine reichlich gedeckte Tafel ins Auge. Da die beiden seit den Morgenstunden nichts mehr gegessen oder getrunken hatten, konnten sie sich den Leckereien nicht lange entziehen. 7 Teller standen verteilt auf diesem Tisch, die bereits fertig angerichtet waren. So tingelten sie hin und her und nahmen sich von jedem Teller eine Kleinigkeit: Brot, Gemüse, Kartoffeln. Nebenbei bedienten sie sich an den Getränken, um die Sache abzurunden.
„Turbobart! Schau, da oben ist eine Rampe! Lass uns hingehen.“
Oben angekommen sahen sie, wie irgendjemand fein säuberlich 7 Skateboards in Reih und Glied gestellt hat. Mirko rannte natürlich sofort auf diese zu und staunte nicht schlecht:
„Wie sauber die sind & fast ohne Kratzer! Und was sind das für Namen, die draufstehen?“
„Entweder wurden die Skateboards so benannt oder es sind die Namen von dem jeweiligen Besitzer! Wie würdest du dir denn Red City Radio vorstellen?“
„Red City Radio würde ich mir irgendwie laut, aber fesselnd vorstellen. Mitreißend. Ehrlich. Mit ordentlich WUMMS dahinter.“
„Was ist mit Atlas Losing Grip?“
„Passt gut zum Punkrock, der Name. Geradlinig. Atlas Losing Grip braucht bestimmt nicht mehr Worte als nötig, um Dinge auf den Punkt zu bringen.“
„Hier hätten wir noch Apologies, I have none…“
„Könnte ich schlecht einordnen, weil ich denke, dass eine Menge Vielfalt vorzufinden ist. Sehr talentiert. Jung. Ich weiß nicht warum, aber ich muss irgendwie an ‚krachende Ohrwürmer‘ denken.“
„Drug Church!“
„Spannender Name! Da könnte man schon einige Spekulationen anstellen, wenn man denn nur möchte. „Drug“ würde ich auch im Sinne von Abhängigkeit sehen. Man wird süchtig. Will mehr. Und mehr. Und mehr. Ein wildes Rausschreien. Von allem. Man möchte dazu ausrasten. Im positiven Sinne, natürlich. Irgendwie zierlich, dennoch stark. Einprägsam.“
„Stumfol?“
„Melancholischer. Mitfühlend. Ruhig. Herzerwärmend. Er wäre bestimmt so ein Typ, der sich gerne ans Lagerfeuer setzt, die Gitarre zückt & zum Träumen einlädt.“
„Perdition?“
„Den würde ich mir gut als Pausenclown vorstellen. Einer, der sich selbst nicht zu ernst nimmt und damit auch gut durch’s Leben kommt. Einer, der dich mitzieht. Einer, der dich nicht am Boden zurücklässt, sondern versucht dich wieder aufzubauen und einen Arschtritt verpasst, dass es nur so scheppert. Die Zweifel saugt er dir aus wie ein blutrünstiger Vampir!“
„Hier das letzte Skateboard! Dan Fairhurst!“
„Endlich mal ein halbwegs vernünftiger Name, haha! Ich glaube, dass er zu der Gruppe „Einzigartig“ gehören könnte. Er hebt sich ab von der grauen Masse. Erfrischend. Er hat etwas an sich, was einem fasziniert und den Atem raubt. Er lässt die Augen funkeln. Man fühlt sich verstanden.“
Ach, eh ich euch nun noch weiter mit dem „Märchen“ quäle, komme ich einfach auf den Punkt!
Im letzten Jahr schon gab das beste Label der Welt Uncle M ein Indoor-Festival im Skaters Palace, welches mit einem leuchtenden „Ausverkauft!“ auftrumpfte und für Glücksgefühle beim anwesenden Publikum sorgte.
Auch in diesem Jahr heißt es: Uncle M lädt zum Fest ein! Selbe Stelle, andere Bands, bombastisches Line-Up:
Red City Radio! Perdition! Atlas Losing Grip! Stumfol! Apologies, I have none! Turbobart! Drug Church! Dan Fairhurst!
Mal ehrlich: Ihr habt doch auch dieses Punkrock-Herz in euch schlagen, oder? Das Herz, welches euch genau jetzt mitteilt, dass man dieses 1a-Spektakel nicht links liegen lassen sollte! Auch wenn ihr nicht mal ansatzweise in der Nähe von Münster wohnen solltet, lohnt sich dafür tatsächlich jeder verfickte zurückgelegte Kilometer – ob mit der Bahn, dem Auto oder meinetwegen auch zu Fuß! Packt eure Freunde ein und verbringt einen wunderbaren Abend im Skaters Palace!
Fakten? Fakten!
Wann: 30. April 2014!
Wer spielt: RED CITY RADIO! STUMFOL! APOLOGIES, I HAVE NONE! DRUG CHURCH! PERDITION! DAN FAIRHURST! ATLAS LOSING GRIP! TURBOBART!
Tickets: Ab 17 Euro zzgl. Gebühren. Klick! (Zack! Zack! Es gibt nur noch etwas über 100 Karten dafür! Ranhalten, ne?)
Einlass: 18.00 Uhr
Beginn: 18.30 Uhr
Versorgung: Es werden dort viele vegane Köstlichkeiten angeboten.
Sonstiges: Es wird einen speziellen Marketplace-Bereich geben. Dort werden sich über 25 lokale Fairtrade-Marken, befreundete Labels & örtliche Nichtregierungsorganisationen vorstellen. Außerdem wird es eine zweite Akkustikbühne im Außenbereich geben. Lagerfeuerromantik, Digger!
Danach: Ab 23 Uhr Aftershow. VISIONS Party „Tanz in den Mai“.
Wer jetzt noch zögert, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen! Also, sehen wir uns?
Ein Gedanke zu “Uncle M(irko), Turbobart & die 7 Zwerge laden ein!”