Wenn man eines über diese Musikerin sagen kann, dann, dass Nessi eine mehr als talentierte Powerfrau aus Berlin ist, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Und um mal eben etwas abzuschweifen: Wie erfrischend es ist, wenn nicht alle Einwohner dieser Stadt mit der berühmten Berliner Schnauze infiziert worden sind, sondern stattdessen ihrer Linie treu bleiben & mit sehr viel Herz durch diese Welt schlendern. Ja, die Rede ist hier noch immer von Nessi!
Ich weiß nicht warum, aber wenn ich mir den Song ‚Rolling With The Punches‚ anhöre, sehe ich eine riesige Box Arena vor mir. Komplett bis auf den letzten Stuhl besetzt. Die Stimmung unter den Besuchern ist spürbar am Siedepunkt. Wenn man sich so umsieht, dann erkennt man ganz gut, dass sich scheinbar alle vom ‚Kampf des Jahres!‚, wie es so schön von diversen Plakaten prankte, hypnotisieren ließen und pünktlich zum Einlass eintrudelten: Ob der schnöde Anzugträger, der vollbärtige Hipster, die brave Hausfrau, der ‚Mein Iro ist viel höher als deiner je sein wird!‚ Punk oder das Rentnerehepaar. All diese Menschen wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen und rüsteten sich in der Pause mit Bier und kleinen Snacks aus.
Kurz vor Beginn tobte die Menge, eine leichte Aggressivität war zum Greifen nah.
Eine Hymne durchflutete den Raum, die Anspannung stieg.
Wenige Minuten später standen sich im Ring zwei Kontrahentinnen gegenüber: Zwei Damen, die sich so ähnlich sahen, dass man mehr als 1x hinsehen musste, um sagen zu können, dass man seinen Augen doch noch trauen kann.
In der linken Ecke: Nessa. Haare, die weit über die Schultern reichten. Gefärbt. Teilweise zerfetzte Klamotten am Laib. Punkig angehaucht. Augenringe, die Geschichten hätten erzählen können. Müde und gezeichnet vom Leben. Gebückte Haltung. Kraftlos, dennoch steckte in ihr noch ein Hauch von diesem häufig genannten Kampfgeist.
In der anderen Ecke: Nessi. Elegant und jung. Mit einem bestechenden Funkeln in den Augen. Lebensfreude, die ansteckte. Sichtbare Tattoos. Ein Grinsen, das scheinbar von einem zum anderen Ohr reichte. Ein Mensch mit sehr viel Tiefgang.
Und wenn man die Blicke so zwischen den Damen schweifen ließ, fiel irgendwann auf: Moment, es handelt sich hier um die ein und dieselbe Person!
Kurz gesagt: Den schwersten Kampf im Leben führt man am Ende immer mit sich selbst, nicht wahr? Mal verliert man, mal gewinnt man. Mal geht man als strahlender Sieger über den Platz, mal versucht man sich am Boden robbend zum nächsten Ziel zu schleppen. Zum nächsten Kampf.
Aber nicht nur das innere Ich kann einem manchmal ein Bein stellen, sondern auch andere Menschen. Geliebt oder unbekannt. Nah oder fern. Mal können Sätze einen aus der Fassung bringen, das andere Mal irgendein unvorgesehenes Ereignes, was seinen Schatten über einen wirft.
Die Kunst besteht dann darin, dass man lernt, damit umzugehen. Sich die Zeit nimmt, um einen Weg zu finden, wie man am besten mit der vorhandenen Situation umgeht. Man muss versuchen, den Glauben an sich selbst wiederzufinden, sollte er irgendwann spurlos verschwunden sein. Egal, wie viele Tiefschläge auf einen zukommen: Manchmal kann man in letzter Sekunde ausweichen oder liegt nach einem Treffer benommen am Boden der Tatsachen.
Ja, es ist schwer, sich danach wieder zu erheben. Immerhin steht man dann mit wackeligen Beinen auf einem mehr oder weniger festen Untergrund. So ähnlich wie damals, als man als Kleinkind das Laufen lernte.
Aber mit der Zeit lernt man dazu. Man kann sich im Leben wirklich nie sicher sein, wann der nächste Schlag kommt, dennoch ist eine Sache ziemlich sicher: Irgendwie geht es IMMER weiter- mit der freundlichen Unterstützung und den helfenden Händen von Freunden und/oder Familie.
Nun, all das schwirrt tatsächlich in meinem Kopf rum, wenn ich mir ‚Rolling With The Punches‘ anhöre. Ein Song, der die Kreativität ankurbelt und einen etwas beschwingter durch das Leben stiefeln lässt.
Nessi hat seit kurzem ihr gleichnamiges Album auf dem Markt und wer sich zum Beispiel für Elektropoplastige (Hört sich gerade sehr negativ an, ist aber nicht so gemeint!) Musik interessiert, der sollte definitiv mal reinhören und wenn es gefällt, dann auch bitte direkt kaufen! Mit dieser Platte kann man wirklich nichts falsch machen, auch wenn ich mich zum Beispiel erst an diesen ‚Wandel‘ von Nessi gewöhnen musste. Denn denke ich zurück an die unzähligen Supportshows für Matze Rossi oder die Set Sails Songs, ist das jetzt eine ganz andere Nummer, aber definitiv keine schlechtere! Daumen hoch, wie der geneigte Facebookabhängige jetzt sagen würde!
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Ans Herz möchte ich euch die kleine Tour legen, die bereits MORGEN in Hamburg startet! Schnell noch Tickets gesichert und verzaubern lassen!
18.02. Hamburg, Kleiner Donner
19.02. Köln, MTC Club
20.02. München, Ampere Club
21.02. Berlin, Comet Club