Wenn mich jemand fragen würde, welches für mich die schönsten Tage 2015 gewesen sind, würde ich ohne zu zögern sagen: Die Tage, die ich in Schweden beim Kaos Skola Festival verbringen durfte! Wie sehr man dort abschalten konnte. Man pendelte immer irgendwo zwischen guter Musik, Spaziergängen mit den Hunden, sensationellem Essen und Natur. Ob man nun kurz ein paar Minuten schweigend an dem See stand, der nur wenige Gehminuten vom Veranstaltungsort entfernt liegt oder im Wald auf der Jagd nach Himbeeren und Blaubeeren war- oder auch wahlweise nach Elchen. Egal, egal!
Friedlich und gechillt ging es dort zu und bis auf Ronja (Tyson), die manchmal ihre kleinen Anfälle bekam, zickte keiner rum. Egal, ob man zusammen am Lagerfeuer saß, für das Essen anstand oder in der Hängematte abhing: Es entwickelten sich kurze und lange Gespräche oder man fand jemanden, der ebenfalls einen besonders hohen Blödheitslevel hatte und quatschte so viel Unsinn, dass man schon selbst die Hände über den Kopf zusammenschlagen wollte.
Tex, Nicole Carter Cash, Steven & Stanley, Marcel Gein, Gabriele Busse, Senore Matze Rossi, Rodemann & The Klaeffs, My Favorite Weapon, Oh Lonesome Me und Benjamin Barritt sorgten beim allerersten Kaos Skola Festival für atemberaubende Minuten und Stunden und wie schön es war, dass das Publikum bei wirklich JEDEM Act aufmerksam zuhörte, mitsang oder sogar tanzte. Wie ihr merkt: Es ist schwer in Worte zu fassen, was man dort alles erlebte…
DESWEGEN solltet ihr euch 2016 ein eigenes Bild davon machen und am besten jetzt schon den Urlaubsantrag einreichen, denn das Datum steht fest, ab jetzt gelten keine Ausreden mehr:
Wenn ihr euch außerdem noch fragen solltet, was man über die Veranstalter wissen sollte, kann ich euch weiterhelfen:
Esther, Nico (Unser ‚EGAL, EGAL!‘ König) und Janosch. Eine kleine musikbegeisterte Familie, die Deutschland den Rücken kehrten und sich ein wunderschönes Haus mit einem riesigen Grundstück in Schweden zulegten und bis heute nicht bereuen. Die sich ihren kleinen Traum von einem eigenen Festival erfüllten und all die ankommenden Besucher so begrüßten, als würde man sich schon seit einer Ewigkeit kennen und bereits zur Familie gehören. Die ihr Haus mit all den auftretenden Künstlern teilten und für sämtliche Fragen oder Problemen ein offenes Ohr hatten. Besonders für dumme Sprüche nahm sich Nico besonders viel Zeit und opferte gerne mal ein zweites Ohr.
Ihr seht: Falsch machen könnt ihr mit diesem Ausflug nichts!
Aber kommen wir jetzt zum ersten bestätigten Act: Es handelt sich dabei um den Lieblingsschreihals
TIGERYOUTH,
der wahrlich kein Blatt vor den Mund nimmt und einen so fest in die Arme schließt, dass kurz der Atem ins Stocken gerät. Dieser junge Mann spielt gerade ein paar Konzerte mit seiner derzeitigen Band Black Paintings und hat dafür sein Soloprojekt etwas auf’s Eis gelegt.
Tigeryouth ist ein Herzmensch. Er berührt mit seinen Songs, die sich beim Hören kreuz und quer durch das eigene Innenleben wühlen und dabei einige alte Wunden erneut aufkratzen, die einen zusammenzucken lassen und plötzlich findet man sich in der dunkelsten Ecke des Zimmers wieder. Aber auf der anderen Seite zeigt er mit den Liedern: ‚Ey, mir geht’s genauso wie dir! Komm, lass uns was trinken!‘ Plop. Schon besiegelt das erste Bier das danach folgende Gespräch. Man fühlt sich verstanden.
So auch bei seinen Auftritten: Texte, die man sehr gerne einfach mitbrüllt, weil man ebenfalls diese Wut, Melancholie und Ängste verspürt und man sonst nicht weiß, wo man damit überhaupt hin soll. Balast abwerfen. Danach in die Arme fallen und einen Schimmer Hoffnung verspüren.
Wahrscheinlich habe ich deswegen Esther ständig mit Tigeryouth genervt, man weiß es nicht. Aber mit ein wenig Schmiergeld lässt sich ja am Ende fast alles regeln, nicht wahr?
Genug von mir, denn ich durfte für das Kaos Skola ein kleines Interview mit dem Schreihals führen. Love! Vielen Dank für’s Beantworten, Schatz!
Wie und wann hast du zum ersten Mal von Kaos Skola gehört?
Ziemlich wahrscheinlich durch Matze, den alten Hippie, kurz vor oder kurz nach dem Festival.
Was hast du aus diesem Jahr mitbekommen?
Schöne Bilder und euphorische Kommentare & Berichte von Menschen, die da waren.
Was hat dich dazu bewegt, für 2016 zuzusagen? Wie konnte man dich überzeugen?
Ich war noch nie in Schweden und war‘ schon längst überzeugt, als Esther mich gefragt hat, siehe oben.
Wie stellst du dir das Festival in Schweden vor?
Ich stelle mir ein kleines, süßes, etwas hippieskes Festival vor.
Auf was freust du dich am meisten?
Ich war ja noch nicht da, also sag‘ ich mal so ganz pauschal: Auf gute Menschen und Musik.
Wie wirst du die Tage dort verbringen?
Spaziergänge, Musik, Bier und Zigaretten.
Hängst du ein paar Urlaubstage ran?
Wenn ich Zeit habe. Also eher nicht.
Was verbindest du mit Schweden?
The Hives?
Wer dich noch nicht kennen sollte: auf was kann man sich bei deinem Auftritt einstellen?
Rumgezappel, Schweiß und Kneipenprosa.
Bei welchen drei Songs sollte man reinhören, um sich einen perfekten Eindruck von dir zu verschaffen?
Puh. Irland, Vor Berlin und Schlechte Laune. Welche würdest du vorschlagen?
(Kurze Einmischung: Gute Wahl, ich würde als Zusatz einfach noch ‚Pflaster‚ einfügen, dann passt das!)
Sollten die Veranstalter den Biervorrat aufstocken?
Unbedingt! Und Schnaps. Wie lange ist das überhaupt? Muss ich mir einen
Tabakvorrat mitbringen? Das ist doch bestimmt teuer in Sweden, oder nicht?
Kann man mit zahlreichen Umarmungen rechnen?
Eigentlich wollte ich ja einen Imagewechsel zum zweiten Album. Aber das kommt erst im August, also gibt’s definitiv einen Haufen Umarmungen.
Mit welchen Worten würdest du Leute zum Festival locken?
Kommt knutschen!
Weil das Verschicken von Fragen immer besonderen Spaß macht, musste auch die gute Esther daran glauben und plaudert aus, warum man sich für Tigeryouth entschieden hat! Vielen Dank!
Wie seid ihr auf Tigeryouth aufmerksam geworden?
Durch Jasmin. Sie erzählte immer mal wieder von so einem Tiger, dann wieder Tilman. Und dann wurde sie richtig aufdringlich und hat uns dafür bezahlt ihn anzuheuern.
Eure Gedanken nach dem ersten Hören einiger Songs?
Zumindest gut genug, dass ich Lust hatte mir eine CD zu bestellen, ich finde er passt hier super hin.
Ihr kennt ihn zwar noch nicht persönlich, aber wie schätzt ihr Tigeryouth ein? Was für ein Typ ist er?
Partykracher! Sicher genau so ein bekloppter Kerl wie wir es sind!
Was sollte er an Tabakvorrat mitbringen und was würde er in Schweden ausgeben müssen, wenn der Stoff knapp wird?
Das kommt darauf an wie lange er bleiben will und wieviel er raucht, bißchen Tabak haben wir noch hier, hat mal jemand vergessen. Ich glaube ein Päckchen kostet 18,- hier, da sollte er Steven und Marcel fragen, der Schock stand den beiden ins Gesicht geschrieben.
Bekommt er ein Bier- und Schnapslimit gesetzt?
Ich bitte dich!
Warum habt ihr euch für Tigeryouth entschieden?
Konnten wir uns dagegen entscheiden? Nein, ernsthaft: ich wollte einfach jemanden dabei haben, den ich „ den Tiger“ nennen kann. Und ansonsten ist er ziemlich nett und macht hübsche Musik!
Ein Gedanke zu “Kaos Skola 2016: Tigeryouth im Kreuzverhör.”