Plattenalarm #22: Andreas von LESTER nahm an der ‚Ikea-Plattenregallotterie‘ teil!

lesterLESTER: Pulsierend. Treibend. Das Herz weit geöffnet und es wird alles rausgebrüllt, was sich dort mit der Zeit eingenistet hat. Nachdem ich mir damals das Video zu ‚Manöverkritik‚ ansah, schloß ich diese Band tatsächlich direkt ins Herz und ich bin wahnsinnig gespannt darauf, was man in diesem Jahr von ihnen hören wird! Der liebe Andreas sagte damals direkt zu, als es um diese Kategorie ging und versprach, dass er definitiv mal blind in sein Plattenregal greifen wird. Und was soll ich sagen? Der Herr hielt Wort und nun könnt ihr lesen, was er über Jimmy Eat World zu sagen hat. Vielen Dank dafür!

Zuerst einmal will ich mich bei der lieben Jasmin bedanken, dass mir die Ehre zu teil wird in der Rubrik Plattenalarm mitzumachen. Zu meiner Schande muss ich auch gleich gestehen, dass ich sehr lange auf den Beitrag hab warten lassen, was am allermeisten meiner Schreibfaulheit aber auch der Angst geschuldet war eine Platte zu ziehen zu der mir gar nichts einfällt. Mein Plattenkaufverhalten ist nämlich ab und an ziemlich Momentgesteuert und aus der Not heraus beim Ziehen zu tricksen verbietet sowieso der Anstand. Aber hey, Fortuna erwies sich mir hold und in meiner kleinen Ikea-Plattenregallotterie fiel die Wahl auf Jimmy Eat World’s Bleed American. Zugegeben, kein Album, das über Monate hinweg die Poleposition auf meinem Plattenteller behauptete, aber dennoch regelmässig gerne gehört und vor allem mit persönlichen Assoziationen verbunden.

2001 released, war Bleed American sicherlich die Durchbruchsplatte für Jimmy Eat World. Mit The Middle, wohl der bekannteste Song der LP, wenn nicht bis heute „der Hit“ der Band, verzeichneten die Jungs aus Arizona sogar Achtungserfolge in den belanglosen Radiorotations hierzulande. Bis auf ebendiese Nummer segelte die Band in ihrer Hochphase allerdings komplett unter meinem Radar durch, der allerdings damals  – meiner Jugendlichkeit geschuldet – auch noch relativ begrenzt war. Ohne einen weiteren Song von Bleed American zu kennen, hab ich mir die Platte erst 2014 dann geholt und mich erstmals mit dem Schaffen der Truppe beschäftigt. Meist flasht mich neue Musik, wie wohl bei den meisten auch,  einfach im Moment intuitiv aus dem Affekt heraus. Oft ist es eine Hook, ab und an  aber auch nur so ein vages, schwer zu artikulierendes Gefühl, dass das Gehörte irgendwas mit einem anstellt bzw. inspiriert. 15781375_1350511465000101_4816356433854556825_n Manchmal macht es aber auch vornehmlich erst im Kopf als im Herz klick und die Neuentdeckung triggert eher meine 3 1/2-Akkorde-Punksongwriter Rezeptoren als Herz & Seele. Genauso ein Fall ist/war Jimmy Eat World’s Bleed American. Das Songwriting von Atkins und Co ist meiner Meinung nach auf dieser Platte annähernd perfekt. Ihr spiel mit Dynamik, Druck, Instrumentalisierung, Kitsch –  die gesamte Produktion – ist wie aus dem Lehrbuch für massentauglichen Ami-Emopunk. Das beeindruckt mich krass einerseits, andererseits ist es eben schon fast zu perfekt, schon fast zu akademisch, so dass ich ein wenig das erdige und vermeintlich ehrliche vermisse. Für mich ist die Platte eben ein Stück weit zu perfekt, zu glatt, zu hochglanz und verliert dadurch ein bisschen ihre Seele bzw. street cred. Kurzum und nichtsdestotrotz eine wahnsinnig gute Akademiker-Emo-Platte. Kitsch und Perfektion hat ja auch manchmal seinen/ihren Platz und  kann ja auch mal ganz geil sein und daher weiss ich sie gerne in meinem Schrank.

LESTER live

07.01. Heimstetten, Rülps
09.02. Nürnberg, Klüpfel
10.02. Regensburg, Büro

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