Johannes. Musiker aus Trier. Workaholic. Liebenswerter Chaot.
Die Rede ist natürlich von Jawknee Music, der, wenn er nicht gerade für sein Soloprojekt durch die Gegend tourt, an neuen Songs schreibt oder mit seiner Band A Hurricane´s Revenge probt.
Hauptsache Musik.
Genau das macht ihn aus bzw lässt ihn aus der Menge stechen. Denn – seien wir ehrlich: Singer/Songwriter gibt es inzwischen wie Sand am Meer und so sehr ich die SCTYS-Arbeit auch mag – zeitweise bekommen wir so viele für uns neue/unbekannte Bands und Musik rein, dass man manchmal nur kurz reinhört und daraufhin ein Urteil fällt. Es muss einen packen, fesseln und die Neugierde wecken. Irgendwas, das die Musik bzw den Musiker halt interessant macht; die Stimme, die Abwechslung, die Melodie, die Atmosphäre, das Gefühl. Ansonsten tendiert man dazu, die Platte schnell wegzupacken und sich die nächste reinzuziehen.
Nun, Jawknee Music hat 2014 sein erstes Album, My Turn, via Homebound Records veröffentlicht und sowohl Jasmin wie auch mich gleichermaßen schnell in seinen Bann gezogen. Ein knappes Jahr später, im August 2015 folgte dann gleich seine zweite Platte Backgrounds, mit der er – zumindest in meinen Augen (und Ohren) – einen riesen Sprung gemacht hat und die ich bis heute feiere.
Inzwischen habe ich ihn auch einige Male live erlebt, mal in vollen Clubs, mal in spärlich besuchten Kellern und immer noch tu ich mir das gerne an und das nicht nur, weil er regelmäßig in meiner Nähe spielt.
Wer seine bisherigen Alben kennt, weiß, wie vielfältig seine Stimme ist. Brüllt er erst noch kraftvoll wie ein Löwe, berührt er einen im nächsten Moment vorsichtig und sanft wie ein kleines Kätzchen. Wer einmal ein Konzert von ihm besucht hat, wird verstehen wie ich das meine. Dazu sei gesagt, dass so sehr ich seine Songs auch mag, so wirklich überzeugt war ich erst, nachdem ich ihn das erste Mal live gesehn hatte. Das wiederum spricht für ihn als Musiker, oder? Im Gegensatz zur Studioaufnahme hat man auf der Bühne nur eine Chance mit Stimme, Performance, Sympathie und Präsenz das Publikum für sich zu gewinnen.
In den letzten Wochen tauchten zwei Videos von Jawknee Music auf: Eins zu seinem Song Time Machine und eins zu dem Leatherface-Cover Not Superstitious. (hier und hier !) Beide wurden akkustisch im Studio aufgenommen und bieten einen kleinen Einblick auf sein Live-Können.
Nun, vor Kurzem erschien sein allererstes, offizielles Video. Gedreht wurde das Ganze in seiner Heimatstadt Trier. Hierzu hat er den Song Wayside ausgesucht, der sich auf seinem Debut-Album My Turn befindet. Wieso, weshalb, warum gerade der Song, ein paar Worte zum Video und worauf wir uns dieses Jahr noch freuen können, erfahrt ihr hier in einem kurzen Interview.
01. „Backgrounds“, dein aktuelles und inzwischen 2. Album erschien 2015. „Wayside“ wiederum ist mit der 1. Song, den du als Solokünstler geschrieben hast. Was verbindest du mit dem Song? Warum fiel die Wahl auf ihn?
Mit dem Song verbinde ich ne etwas schwierige Zeit mit jeder Menge Veränderungen. Ich habe in der Zeit so ziemlich alles über den Haufen geworfen, was vorher sicher war. Und da habe ich lange gebraucht, mich zurechtzufinden. Und daraus ist der Song entstanden. Ich habe ihn für das Video gewählt, da ich der Meinung bin, dass es immer noch mit der beste Song ist, den ich bis jetzt geschrieben habe. Und wahrscheinlich auch der ehrlichste und intimste. Damit fing quasi alles an. Ich bin einfach ins Studio, hab ihn an einem Nachmittag aufgenommen und alles andere ist Geschichte…
02. Zum Video: Wer steckt hinter der Idee? Inwiefern konntest du eigene Ideen mit einbringen?
Hinter dem Video stecken die Jungs von Die Videocrew. Ich habe kompetente Leute aus der Umgebung gesucht und bin auf die Jungs gestoßen. Nachdem wir uns einmal getroffen haben, war klar, dass ich das Video mit ihnen machen möchte. Sie hatten gute Ideen und wir haben uns gleich gut verstanden und wir haben die Story zusammen erarbeitet. Mit meiner Band A Hurricane’s Revenge werden wir vermutlich wieder die Videocrew in Anspruch nehmen. Gute Typen mit guten Ideen!
03. Was macht deiner Meinung nach ein gutes Musikvideo aus?
Wenn ich das wüsste ;) Am liebsten würde ich einfach nur Alben aufnehmen und live spielen. Alles andere, was hinter dem ganzen steckt wie Marketing, Promo und und und finde ich eigentlich nur lästig. Deshalb bin ich in Sachen Videos usw. auch recht unkreativ. Es sollte vor allem authentisch sein, denke ich. Oder künstlerisch anspruchsvoll. Am Besten allerdings beides.
04. Welches sind deine 3 liebsten Videoclips?
AC/DC – Thunderstruck
The Verve – Bitter sweet symphony
Manowar – Warriors of the world (Aber nicht, weil es gut ist ;) )
05. Was war dein Highlight 2016?
Da gab´s einige! Natürlich ganz oben auf der Liste das Kaos Skola Festival in Schweden und meine Reise durch das Land. Aber auch die Show in Neunkirchen mit Tim Vantol war mega geil. Außerdem hatte ich ein paar schöne Festivals in z.B. Düsseldorf, Ulm usw. War ein gutes Jahr mit vielen guten Momenten.
06. Worauf können wir uns 2017 freuen?
Zuerst mal auf ein Album mit meiner Band A Hurricane’s Revenge. Das kommt voraussichtlich im April bei Homebound Records raus und dazu werden wir ne kleine Tour spielen. Solo bin ich schon am dritten Album dran und hoffe, dass es dieses Jahr noch rauskommt. Außerdem werde ich eine Tour spielen, hoffentlich viele Festivals und gute Konzerte. Vielleicht gibt’s ja noch ein neues Video oder so.
Ich lasse alles mal so auf mich zukommen.
+++Live Termine+++
11.02. IDAR-OBERSTEIN – JAM
http://www.facebook.com/jawkneemusic84/
http://www.homebound-records.de