Kay Petersen über Tigeryouth!

img_20161022_210721Im August 2016 brachte Schätzchen Tigeryouth sein selbstbetiteltes Album raus, ging kurz darauf auf eine ausgedehnte Mammuttour. In diesem Jahr schaltet der junge Mann mal einen Gang runter, kümmert sich etwas mehr um sein neues Bandprojekt namens East, die ersten Konzerte wurden bereits gespielt- und ich habe es zu keinem Auftritt geschafft, aber immerhin konnte ich diesen Typen während der Tour von Matze Rossi kurz in Trier in die Arme schließen. Für diesen Moment ist dann immer alles gut! Wie ich das gerade so schreibe, fällt mir direkt auf, wie sehr ich ihn vermisse. Allerbester Typ!

Da bei dem besagten Album ein paar Gastmusiker mit dabei waren, haben wir einige Fragen verschickt- somit auch an Produzent Kay Petersen, der dafür auch direkt Feuer und Flamme war. Mal schauen, ob wir demnächst noch den einen oder anderen Fragebogen reinbekommen werden, bis dahin wird euch der liebe Kay (von dem ich wirklich nur GUTES zu hören bekam) verraten, wie er überhaupt Tigeryouth kennenlernte, wie die Arbeit im Studio verlief, undundund. Vielen Dank dafür, Kay!

Wie und wann bist du zum ersten Mal mit ihm in Berührung gekommen?

Kay: Sehr schwere Frage. Es kommt mir vor, als ist er immer schon da gewesen. Ich glaub, wir haben uns in der Scheune in Ibbenbüren kennengelernt, als ich mit meiner damaligen Band The Detecors dort gespielt habe. Eigentlich sind wir uns gar nicht so oft begegnet, aber er ist mir wahnsinnig schnell ans Herz gewachsen.

Was schätzt du an Tigeryouth? Was macht ihn aus?

Er ist ein wahnsinnig witziger Typ, der immer genau das sagt was er denkt und sich niemals verstellt.

Die schönsten Auftritte, die du bisher sehen konntest?

Braunschweig – Nexus. Das war irgendwie inspirierend. Keine Ahnung. Das war krass.

Was macht seine Musik zu etwas Besonderem?

Ein aggressiv schreiender Singer-Songwriter und toller Sänger, der wahnsinnig musikalisch und dynamisch auf seine Gitarre eindrischt und dabei angepisste und gefühlvolle Texte singt. Das beinhaltet ja gleich mehrere Widersprüche. Das hätte ich mir vorher gar nicht vorstellen können.

Welche 5 Textzeilen würdest du dir direkt tätowieren lassen?

Ich glaube, ich bleibe untätowiert, aber: „Ich schmeiße Geld auf den Mensch hinterm Tresen / Ich lasse Flaschen fallen in das Loch hinter den Zähnen / Der Taxifahrer kriegt meine Bankkarte und die Pin / Ich will noch nicht nach Hause / Fahr‘ mich irgendwo hin.“ Finde ich großartig.

Welche 3 Songs würdest du Leuten vorspielen, die Tigeryouth noch nicht kennen, um diese von seiner Musik zu überzeugen und warum würdest du gerade diese auswählen?

Kay. Foto: Roscha Naleppa.
Kay. Foto: Roscha Naleppa.

Taxi, Rio, Lauter – ein mir-ist-alles-egal-, ein mir-ist-doch-nicht-alles-egal- und ein euch-sollte-nicht-alles egal-Song. Das sind doch gute Eckpunkte.

Für dich das allerbeste Tigeryouth Video, welches man bei Youtube finden kann und warum fiel die Wahl darauf?

Mammon ist super. Passt super zum Song und dem unperfekten roughen Sound des Albums.

Das war eigentlich eine ganz lustige Geschichte, die ich da mal mit Tilman erlebte…

Wir haben mal zusammen auf einem Festival gespielt. Ich mit Rantanplan und Tilman relativ spontan als Opener. Deshalb wars eine tolle Überraschung, dass er da war. Naja, das Festival stand wohl unter dem Zeichen ätzender Musik. Laut Tilman machten wir da keinen Unterschied. Er nimmt halt kein Blatt vor den Mund. Find ich super. Dann haben wir uns zu zweit abgesetzt, ganz viel getrunken und die Idee entwickelt, zusammen eine Platte zu machen. Als es dann so weit war, stellte er mir die Songs vor. Einer davon hieß Magdeburg und ich verstand ziemlich schnell um welchen Abend es in dem Text ging.

Den besten Spruch, den er mal brachte:

„Der Offbeat macht mich wahnsinnig!“

So lief die Arbeit mit ihm im Studio:

Wir beide haben uns das richtig nett gemacht. Und dann haben noch so viel netten Besuch gehabt. Wir wollten, das die Platte nicht aufgeblasener klingt als seine Konzerte in den kleinen Clubs und AZs. Wir haben eigentlich mit den erstbesten Mikros aufgenommen und alles ziemlich rough gelassen. Und dann eher drauf geachtet, dass alles energetisch und authentisch rüberkommt. Die Lo-Fi Overdubs und der Beat aus gesampleten Störgeräuschen vom Klinkenkabel an der Gitarrenbuchse in „Bis zum ersten Zug“ haben am meisten Spaß gemacht.

Das Album in einem Satz zusammengefasst:

Ein perfekter Start in einen Tag voll mit Gefühlschaos, Hass auf das System, Ziellosigkeit und anschließender Kneipentour.

 Von Song zu Song.

Blumenbeete

00:03 man hört sofort am Knarzen seiner hochgeschnallten Gitarre, dass Tilman wie immer von hinten rechts nach vorne links und zurück wippt.
00:45 Ein Refrain bis oben hin vollgepackt mit Selbsterkenntnissen
01:05 Doch nicht nur Selbstreflektion, sondern auch noch Kritik am Spießbürgertum und das alles schon im ersten Song!
02:00 Ey, er ist echt ein guter Gitarrist. So ein Picking während man singt, muss man erstmal hinkriegen.

Herz schultern

00:08 Wunderschönes Riff.
01:11 Während der Aufnahme ist mir nochmal klargeworden wie unglaublich hoch und energetisch Arne singen kann. Das konnte ich gar nicht glauben. Den Ton kann ich kaum quietschen und er brüllt ihn locker raus. Das war aber auch bei Captain Planet immer schon geil.
01:03 Ich find den E-Gitarren Sound rechts immer noch tierisch. E-Gitarre durch ein Gated Fuzz Pedal und ein Delay direkt in die Soundkarte. Wie früher. Wer braucht schon Gitarrenamps und Mikrofone.
01:30 Wir hatten eigentlich gar nicht eingeplant, Drums aufzunehmen. Dann haben wir aber eine alte Snare und Bassdrum auf dem Dachboden gefunden. Statt Sticks und Fußmaschine haben wir einen Besenstiel durch 3 geteilt. Zum Glück hatten wir die drei gleichgroßen Teile, weil sie nach jedem Take zerbrochen sind, weil die Snare einfach nur mit Schmackes gut klang. Das hat sich angefühlt wie damals als man herausgefunden hat, dass Kochtöpfe ein Schlagzeug sein können.

Angst

00:15 Ich liebe die Selbstironie.
00:38 Das Basssolo war dann mein Versuch mir ein Beispiel an der Selbstironie zu nehmen
01:25 Oh ein Aufbau
01:35 Es wird lauter
01:40 JA!
01:42 Doch nicht…
01:47 Oh, schon zu ende
01:49 Schön, wie er noch versucht, einen passenden Ton für das Ende zu finden. Doch bevor er ihn findet, fadet der Song aus. Scheinbar hat er aufgehört zu laufen und weiß doch noch nicht wohin…

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