Tim Vantol in Neunkirchen

Vor genau einer Woche ging es für mich mal wieder zu Tim Vantol. Dieser spielte am 15. Oktober ´17 sein letztes Konzert der Tour mit Band in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen.
Dieses Mal gelang mir die Anfahrt ohne mich großartig zu verfahren. Yeah.
Zu spät war ich trotzdem.
Und so betrat ich eine ausverkaufte Reithalle. Es war warm, voll und leise. Naja zumindest vor der Bühne.
Ein schöner Anblick, in eine Halle zu treten und zu merken, wie alle Augen auf die Musiker gerichtet sind.
Auf der Bühne stand JoeMcMahon bereits mit Band und spielte in dem Moment den Titel Another Life. Textlich nicht ganz so positiv aufgebaut wie der Headliner des Abends, musikalisch aber steht er ihm in nichts nach und wusste auch an dem Abend die Aufmerksamkeit des Publikums für sich zu gewinnen. Inmitten des Konzerte holte Joe niemand geringeres als Billy Liar auf die Bühne und ließ ihn einen Song spielen, der offensichtlich schnell Anklang beim Publikum fand.

Nach einer kurzen Umbaupause ging es dann weiter mit Tim Vantol und Band. Das Schöne ist, und das spürt von vornherein, dass es eben nicht „und Band“ ist. 5 Jungs, die gemeinsam musizieren, wobei keiner sich in den Vordergrund drängt geschweige drängen muss. Es wird Platz gelassen. Für jeden Einzelnen. Es wurden Blicke ausgetauscht, es wurde gelacht, es herrschte eine rege Interaktion auf der Bühne. Ein schönes Bild. Ein Bild, das Spaß macht. Auf und vor der Bühne.
Tim Vantol, ein Mensch, der, so scheint es, konstant auf Tour ist oder an einem Album schraubt. Vor der Tour ist nach der Tour. Ich erinnere mich wie ich ihn vor Jahren noch im kleinen Kreis gesehen habe und wie ich ihn vor fast genau einem Jahr in der Reithalle gespielt hat. Damals fand man eine gut gefüllte Halle vor sich, dieses Mal konnte Tim auf eine restlos ausverkaufte Reithalle blicken. Seine positive Art, nicht aufzugeben und den Blick stets nach vorne gerichtet haben ihm zurecht eine immer größer werdende Fancrowd verschafft.

Im April diesen Jahres veröffentlichte er sein neues Album Burning Desires, wovon er an diesem Abend natürlich mehrere Titel präsentierte. Aber auch 2 Cover schafften es auf die Setliste. Sehr gefreut habe ich mich, als die Band Lookin´Out My Backdoor von CCR spielte. Neben diesem spielten sie auch noch das Old Crow Medicine Show-Cover Waggin Wheel, ein weiterer Klassiker; beide Cover wurden vom Publikum bejubelt und gefeiert.

Eine ausverkaufte Halle und trotzdem sorgte die Band für eine intime, familiäre Atmosphäre. Auf die Frage hin, wer denn bisher noch nie auf einem Vantol-Gig gewesen sei, zückten nur ein paar Vereinzelte die Hand. Das Publikum war zurückhaltend und doch sehr präsent. Textsicher. Tim ab und an sogar einen Schritt voraus. Bevor er irgendwas sage konnte, fingen die Fans während Nothing an, den Refrain ins Deutsche zu übersetzen.
Auch dieses Mal wollte er wissen, wer denn nicht aus Deutschland wäre. Eine Gruppe aus Luxemburg meldete sich, erst ein wenig irritiert, reagierte Tim mit „Is there anyone who´s not from Germany?“ – was mich wiederum verwirrte. Aber gut. Joe McMahon rief aus dem Hintergrund, aber auch das ließ Tim nicht gelten, immerhin wohnt Joe inzwischen in Münster.
Nachdem man dann auf der Bühne drüber diskutierte, ob luxemburgisch nun näher am französischen, deutschen oder doch englischen sei, wandte Tim sich doch nochmal an die Gruppe und fragte nach der Übersetzug von „Nothing is what it seems„. Das Publikum lachte, Tim konnte auch nach mehrmaliger Wiederholung den Satz nicht aussprechen. Tja, lieber Tim, falls du das hier lesen solltest: „Näischt ass wéi ët schéngt!“:)

Zur Zugabe tauchte Tim inmitten des Publikums auf und gab einige Songs unplugged zum Besten. Das Publikum zeigte sich auch hier sehr aufmerksam und unterstützte ihn beim Singen.
Der allerletzte Song, If We Go Down, We Will Go Together, wurde von der Bühne aus und mit kompletter Band gespielt.
Ein mehr als gelungener Sonntagabend neigte sich dem Ende.

 

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