Aestrid in Hamburg

Aestrid. Eine Band aus Holland, die ich in Trier bisher aus diversen Gründen immer erfolgreich verpasst habe. Nun, da fährt man ein Wochenende nach Hamburg und stellt fest: Aestrid spielen am 17.02. quasi vor der Tür.
In der neuen MiniBar im Molotow. 

Aufmerksam auf die Band wurde ich vor einiger Zeit durch den Schlagzeuger. Ray. Der Mann  der auch hinter der Schießbude meiner allerliebsten holländischen Band sitzt. Coppersky.
Musikalisch bewegen sich Aestrid allerdings in ganz anderen Revieren. Post Punk meets ambient electronic Music. Zugegeben, diese Musikrichtung findet man eher weniger in meiner Musiksammlung.

Die Minibar gefiel mir auf Anhieb, wirkte einladend und gemütlich. Gut, der Raum direkt vor der Bühne war menschenleer – das Publikum hatte sich für ein Sitzkonzert entschieden und es sich auf den Stühlen und Hockern bequem gemacht.

Ich gebe zu, die ersten paar Songs konnten mich nicht wirklich erreichen und ich hatte kurzzeitig Bedenken ob das mit mir und Aestrid was werden könnte. Beziehungsweise schaffte ich es nicht, mich so hundertprozentig auf die Musik einzulassen. Aber es sollte dann doch noch ganz anders kommen.

Ich entschied mich dazu, die Kamera komplett wegzupacken, holte mir ein kühles Bier und gesellte mich zu den Leuten auf den letzten noch freien Hocker.
Irgendwie wagte man es kaum, zu atmen, geschweige zu reden. Während die drei Musiker zwischen den Songs mal Instrumente wechselten oder Gitarren stimmten, traute sich scheinbar niemand so recht, sich zu unterhalten. Hier und da hörte man leises Flüstern und auch die Band selbst redete eher wenig. Stattdessen ließen Aestrid die Musik für sich sprechen. Allein dadurch entstand eine ganze besondere Atmosphäre, die ich während des Abends immer intensiver empfand. Die Energie und Dynamik, die sich im Laufe des Konzertes auf der Bühne entwickelte – in Worten zu beschreiben fällt mir tatsächlich schwer. Ich merkte, wie ich immer weiter in deren Musik und dem Moment versank. Wie die drei Jungs mich immer tiefer in ihren Bann zogen und ich anfing, jede einzelne Note zu genießen. Wie ich langsam ein Gefühl von „Bitte spielt einfach noch ein paar Stunden weiter“ entwickelte. Ein Gefühl, das ich in der Form tatsächlich schon länger nicht mehr während eines Gigs hatte. Die anfängliche Skepsis ging über in pure Begeisterung. Eine solch energiegeladene, packende Show. Ein Konzert, das von Song zu Song, von Moment zu Moment, progressiv immer besser wurde. Beeindruckende Leistung und ein unvergesslicher Abend. Auf eine ganz eigene Art und Weise.

Liest man sich die Beschreibung der Band auf deren Seite durch, stößt man auf folgende Textzeile: „(…) Aestrid is always about the feeling that remains.“ -Thanks guys, I still feel it.

 

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