Ducking Punches, East Ends & Stumfol in Trier!

Eigentlich sollten letzten Freitag Ducking Punches als Headliner in der Trierer Luke spielen. Aus familiären Gründen konnte aber leider nicht die komplette Band nach Deutschland fliegen, weswegen Dan (Sänger) sich dazu entschloss, stattdessen Solo-Konzerte zu spielen.

Und so kam es, dass er am 15. Juni nicht als letztes, sondern als erstes auf der Bühne stand und den Abend allein eröffnete.
Das Publikum? Ja, es hielt sich weiter hinten auf, zeigte sich aber sehr aufmerksam und still. Dan spielte seine Songs und weckte auch schnell meine Aufmerksamkeit. Bevor er JFH spielte, erzählte er davon, wie er zwei Freunde durch Suizid verloren hat und wie wenig immer noch über Depressionen und Selbstmord gesprochen wird. Man spürte regelrecht, wie dieses Thema alle Anwesenden gleichermaßen schockierte und berührte.

Da ich gerade mal 2 Tage vorher vom Suizid einer Bekannten erfahren hatte, trafen mich seine Aussagen doppelt. Ein riesen Kloß hing mir im Hals und ich kämpfte mit den Tränen. Es ist ein ernst zu nehmendes Thema, das man nicht tot schweigen sollte. Umso großartiger find ich es, dass es immer wieder Musiker gibt, die die Präsenz auf der Bühne nutzen um auf genau diese Themen aufmerksam zu machen.
Spätestens ab da hatte Dan mich komplett für sich gewonnen. Sein recht kurzes, aber emotionale Set beendete er dann mit Big Brown Pills From Lynn und einem singendem Publikum.

Somit war die Bühne frei für den nächsten Act. East Ends aus Dortmund, die vor 2 Wochen ihre zweite EP To The Lights And Towns Below via HomeboundRecords veröffentlichten. Eine Band mit Potential, ganz klar. Musikalisch find ich ihren Indie-Emo-Punk-Rock-Sound definitiv ansprechend, aber in der Live-Umsetzung fehlte es mir leider an Präsenz und Überzeugungskraft und so rauschte das Konzert zum Großteil an mir vorbei.

Weiter ging es Stumfol, der eher recht spontan als Headliner gekührt wurde. Dass ich diesen Typen – ob mit oder ohne Band – großartig finde, brauch ich an dieser Stelle glaub ich nicht nochmal extra zu erwähnen.

Angefangen mit dem wohl aktuellsten Titel, Reinvent The Wheel, gefolgt von, wenn ich mich recht entsinne, Smarter. Anschließend betraten die restlichen Bandmitglieder die Bühne, wodurch der Sound natürlich deutlich satter und voller wurde und die Präsenz auf der Bühne eine ganz andere war. Das schöne daran ist, dass ich beides wirklich sehr mag und beides live gleichermaßen überzeugend klingt. Ein sehr abwechslungsreiches Set, das sich viel zu schnell dem Ende neigte. Das Publikum forderte eine Zugabe – die Band gab darauf ein paar Songs  vom Zweitprojekt, Backbencher, zum Besten. „Klingt eigentlich ähnlich, nur schneller und punkiger!“

Endgültig verabschiedete sich Herr Stumfol dann alleine und mit dem Titel Prisoner.

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