Ich muss euch mal etwas fragen: könnt ihr euch noch daran erinnern, wann ihr zuletzt von einem Song und dazugehörigem Video direkt nach dem allerersten Klick auf PLAY so unfassbar geflasht gewesen seid, dass ihr es in der kommenden Stunde in Dauerschleife habt laufen lassen? Ich lass euch etwas Bedenkzeit und währenddessen kann ich euch verraten, welcher Song es bei mir gerade ist, ja?
Als Freizeitbloggerin bekomme ich immer einige Promomails ins Postfach gespült und da manchmal den Überblick zu behalten ist wirklich nicht leicht. Weiteres Problem: ich kann tatsächlich nur über Alben und co. schreiben, wenn mich das Gehörte auf irgendeine Art und Weise fesselt. Macht es das nicht, verkneif ich mir die Reviews, denn warum soll ich irgendwelche belanglosen 08/15 Sätze zu etwas schreiben, mit dem ich nichts anfangen kann? Bringt weder LeserInnen, noch den Bands und MusikerInnen irgendwas.
Mein Tag begann eher damit, dass ich nicht wirklich einen Grund darin sah, das Bett zu verlassen. Seit ein paar Tagen oder sagen wir besser seit ein paar Wochen ist da immer dieser innere Kampf gegen die Depression, die stets anklopft. Jetzt wieder mehr, da kaum ein Tag vergeht, andem es nicht furchtbare Nachrichten hagelt oder der pure Egoismus der Menschheit einen den letzten Nerv raubt und so vieles mehr- die Frage nach dem Sinn im Leben und was das alles überhaupt noch soll. Ich glaube ihr wisst genau, was ich meine, stimmt’s? Aber manchmal kommt etwas Unverhofftes um die Ecke. Etwas, was dich direkt packt und dir einen Funken Hoffnung schenkt und das war:
Be Will mit der Single Confessional.
Ich habe ja wirklich immer NULL Erwartungen, wenn ich bei mir unbekannten Bands reinhöre. Entweder es gefällt mir oder eben nicht- so simpel ist das.
Aber ich muss gestehen, dass ich beim ersten Durchlauf bereits die Hochzeitsglocken im Hintergrund vernahm und ich mich überrumpelt, verstanden und emotional gefordert fühlte- alles zur gleichen Zeit! Und ich kann mich wirklich nicht daran erinnern, wann ich zuletzt so positiv überrascht wurde und ja- der Song läuft bei mir seit über einer Stunde in Dauerschleife und er wird mit jedem Mal besser und besser und verliert so rein gar nichts von seiner nervenaufreibenden Intensität.
Im Video wechselt es gekonnt zwischen einer energiegeladenen Performance der Band und Sequenzen von Menschen, die ihre Gedanken und Sorgen niederschrieben und in die Kamera halten. Allein, als ich solche Aussagen wie ‚I am not enough‚ oder ‚I smile to hide the pain‚ las, stiegen mir unverzüglich die Tränen in die Augen. Ein unfassbares Gefühl, solche Dinge zu lesen, die mich schon mein ganzes Leben lang begleiten. Allein dadurch kam direkt eine Verbundenheit zustande und musikalisch wird es auch unfassbar gut getragen, aufgefangen und alles nochmals dick und fett unterstrichen.
Aber auch, wenn das Video nicht läuft und ich mich somit nur rein auf dieses Lied konzentriere, holt es mich direkt ein. Brian McTernan schmettert dir gekonnt alles entgegen- all das, was ihm auf der Seele brennt und einfach nach Außen getragen werden muss. Wie ein unvorhergesehener Schlag ins Gesicht, der dich kurz taumeln lässt und zum Schluß zu Boden reißt- dennoch wird dir nach kurzer Zeit freundschaftlich die Hand gereicht und die Blessuren notdürftig versorgt. Narben, die dich ein ganzes Leben lang begleiten werden & ein reines Gefühlschaos in dir auslösen.
Be Well. Confessional. Wer es noch nicht mitbekommen haben sollte oder sich noch nicht aufraffen konnte: holt euer Versäumnis bitte auf der Stelle nach! 3.42 Minuten eurer Zeit werden in Anspruch genommen, aber lasst euch eines gesagt sein: es ist definitiv keine von der verschwendeten Sorte, versprochen!
Confessional. Mitreißend, aufwühlend, hohes Suchtpotenzial.
Be Well. Mitglieder von Battery, Darkest Hour und Bane– welch hochexplosive Mischung, stimmt’s?!
Am 21. August erscheint das Debutalbum The Weight and The Cost via End Hits Records und Equal Vision Records und die Vorbestellungen laufen bereits prächtig, also fix sein!
Vorbestellen: End Hits Records